Entwicklung in der Aufbereitungstechnik
Sebastian Rauscher
Kapitel/Beitrag aus dem Buch: Nolting, U et al. 2024. Bauen mit rezyklierten mineralischen Baustoffen - Von der Ausnahme zur Regelbauweise : 20. Symposium Baustoffe und Bauwerkserhaltung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 19. März 2024.
The construction and recycling industry is currently in a phase of dynamic change. Driven by climate and
resource policy measures, above all the Substitute Building Materials Ordinance introduced in Germany in
August 2023, mass flows and treatment processes are shifting from construction sites to specialised recycling
centres. The monitoring and documentation of mineral substitute building materials is a key aspect of the
ordinance. Recycling companies can only return the increased masses and complex material compositions
to the material cycle in high quality by using innovative processing technology. There is a wide range of
options for processing, checking and treating secondary raw materials. Heinrich Feeß GmbH & Co. KG (Feess)
is actively involved in research projects to explore innovative ways of processing technology and to overcome
the challenges of practical application. This text highlights a selection of projects that Feess is currently working on. The promising project for the carbonation of old concrete will be presented. The process, which is based on the conversion of calcium hydroxide to calcium carbonate, can be used to bind environmentally
harmful CO2 in recycled products. Carbonation is being implemented on an industrial scale and integrated
into the logistical framework of a recycling site. Another project is concerned with the construction of an
efficient building material sorting plant to produce high-quality recycled aggregates and increase the recycling rate. Feess was able to utilise its many years of experience in the recycling of mineral waste in the development of this plant. The aim is to maximise added value within an economical and practical framework. A
third project, KreiSBau, focuses on the utilisation of the fine-grained mixed construction waste fraction in
building construction. By reducing the sulphate content and developing RC construction products, the aim
is to achieve a closed material cycle in order to increase resource efficiency and minimise the landfill rate.
Overall, these research projects demonstrate Germany's endeavours to establish a sustainable circular economy in the construction sector by driving forward innovative technologies and processes in mineral waste
processing
Die Bau- und Recyclingindustrie befindet sich zurzeit in einer Phase des dynamischen Umschwungs. Angetrieben durch klima- und ressourcenpolitische Maßnahmen, allen voran die im August 2023 in Deutschland
eingeführte Ersatzbaustoffverordnung, verschieben sich Masseströme und Aufbereitungsprozesse von Baustellen hin zu spezialisierten Recyclingzentren. Die Überwachung und Dokumentation mineralischer Ersatzbaustoffe ist ein zentraler Aspekt der Verordnung. Die Recyclingunternehmen können die gesteigerten Massen und komplexen Materialzusammensetzungen nur durch innovative Aufbereitungstechnik wieder hochwertig in den Stoffkreislauf zurückführen. Es existiert eine Vielzahl an Möglichkeiten Sekundärrohstoffe aufzubereiten, zu kontrollieren und zu behandeln. Die Heinrich Feeß GmbH & Co. KG (Feess) beteiligt sich aktiv
an Forschungsprojekten, um innovative Wege in der Aufbereitungstechnik zu erkunden und die Herausforderungen der Praxis zu bewältigen. Dieser Text beleuchtet eine Auswahl an Projekten, die aktuell durch Feess
bearbeitet werden. Vorgestellt wird das vielversprechende Projekt zur Karbonatisierung von Altbeton. Der
Prozess, der auf der Umwandlung von Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat basiert, kann dazu verwendet
werden, umweltschädliches CO2 in Recyclingprodukten zu binden. Die Karbonatisierung wird im großtechnischen Maßstab umgesetzt und in die logistischen Rahmenbedingungen eines Recyclingplatzes integriert. Ein
weiteres Projekt befasst sich mit dem Aufbau einer effizienten Baustoffsortieranlage, um hochwertige Recyclinggesteinskörnungen herzustellen und die Recyclingquote zu erhöhen. Bei der Entwicklung dieser Anlage
konnte Feess die jahrelange Erfahrung im Recycling von mineralischen Abfällen einfließen lassen. Ziel ist die
maximale Wertschöpfung in einem wirtschaftlichen und in der Praxis umsetzbaren Rahmen. Ein drittes Projekt, KreiSBau, konzentriert sich auf das Verwerten der feinkörnigen gemischten Bauschuttfraktion im Hochbau. Durch die Reduzierung des Sulfatanteils und die Entwicklung von RC-Bauprodukten wird ein geschlossener Stoffkreislauf angestrebt, um Ressourceneffizienz zu steigern und die Deponierungsrate zu minimieren.
Insgesamt zeigen diese Forschungsprojekte das Bestreben Deutschlands, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft
im Baubereich zu etablieren, indem innovative Technologien und Verfahren in der mineralischen Abfallaufbereitung vorangetrieben werden.